Ein grüner Vogel

Einst ein grüner Vogel am Himmel flog
Stolz und voller Eleganz
Kein Regentropfen sein heitres Zwitschern stören konnt
Das schillernde Gefieder leuchtend in der Sonne tanzt.
 
Unter ihm die Wälder
Die Wiesen und die Seen
Auch die Berge so lockend am Horizont
Ganz frech zu überfliegen er sucht.
 
Sich seiner Schönheit voll bewusst
Die Flugkünste ins Detail perfektioniert
Im Paradiese doch niemals er ankommen wird
Ein Sturm ihn vom Himmel herunterweht.
 
Gebrochener Flügel
Das Gefieder zerzaust
Der Boden so hart
Dass es ihn graust.
 
Sein Zwitschern ungehört erstickt
Im eisgen Königreich des Schnees
Niemand weit und breit zu sehen
Nur die Einsamkeit erscheint.
 
Er denkt zurück
Was denn dort war
Was er zurückgelassen hat so weit entfernt
Ist sein Leben nun vorbei?
Er weiß es leider nicht.
 
Es ist so kalt
Die Wunden tief
Der Zweifel nagt
Und mit ihm auch die Angst.
 
Ein neuer Tag bricht an
Und mit ihm kommt ein Fuchs
Auf so leisen Sohlen
Dass er suchet keinen Schutz.
 
Der Wanderer nimmt ihn ins Maul
Trotz Hunger er ihn nicht verschlingt
Das ungleiche Paar tief unten wieder ward g’sehn
Die warme Sonne sie willkommen heisst.
 
Dankbarkeit und innige Verbundenheit
In seinem kleinen Herzen nun erwacht
Tiefe Trauer und auch Demut
Der wieder verschwundene Helfer ihm ebenso gebracht.
 
Einst ein grüner Vogel am Himmel flog
Stolz und voller Eleganz
Heute von einer sanften Brise er sich tragen lässt
Friedvoll und in neuem Glanz.

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