Von Oberstocken zum Stockhorn

Der Blick Richtung Süden in die herbstliche Alpenlandschaft

Heute geht es von Oberstocken aufs Stockhorn (2’190 m) im Kanton Bern. Obwohl es bereits sehr spät im Jahr ist, hat der Schnee noch wenig Einzug gehalten, sodass ich noch problemlos ohne Schneeschuhe unterwegs sein konnte.

Das Nebelmeer verdeckt das Mittelland

Zuerst gilt es jedoch den Parkplatz zu finden. Dafür folgt man an der Kreuzung Hausmatte, Bachmatte, Aegerten in Oberstocken dem kleine Strässchen Gässli bis zum Ende, der kostenfreie Parkplatz ist ab der Gabelung ausgeschildert. Für Freunde des öffentlichen Nahverkehr liegt die Bushaltestelle Kreuzgasse, Oberstocken in unmittelbarer Nähe. Vom Parkplatz läuft man zurück zur Gabelung und biegt in den für den Verkehr gesperrten Abzweig ein. Die Strasse verläuft zwischen zwei Wiesen in südliche Richtung und geht nach einiger Zeit in einen markierten Bergweg über. Nach circa 30 Minuten Gehzeit durch den Wald steht bei Schwand (1’000 m) nun der erste Wegweiser, auf dem auch das Stockhorn ausgeschildert ist.

Über schöne Wiesen geht es immer weiter zum Stockhorn

Nach weiteren 25 Minuten erreichte ich Nesselboden (1’190 m). Hier gabelt sich der Weg, es sind zwei Aufstiegsvarianten, die beide 3 Stunden Zeit in Anspruch nehmen, möglich. Ich entschied mich für die Route über das Vorderälplital (1’595 m), welches nach 1h 15min erreicht sein soll. Die andere Möglichkeit hob ich mir für den Rückweg auf. Unterwegs lichtet sich der Wald immer mehr bis es in der Sonne über bereits herbstlich welke Wiesen zur Alp geht. Von hier aus führt der Bergweg über Ober Baach (1’722 m) und Baachegg (1’804 m), letzteres ist nach circa 30 Minuten erreicht. Kurz hinter Ober Baach konnte ich einige wenige Gämse in den ersten Schneefeldern beobachten, es lohnt sich also Ausschau zu halten.

Die hübsch gelegene Alp hat um diese Jahreszeit keine Bewohner mehr

Vom Pass Baachegg (1’804 m) ist es nun nicht mehr weit, genauer gesagt trenne mich laut Schild 1h 15min Gehzeit vom Gipfel. Es geht ein kurzes Stück bergauf dann ist erneut eine Kreuzung erreicht. Nach Osten haltend fängt man an das Stockhorn zu umrunden und sowohl das Panoramarestaurant Stockhorn als auch die Bergbahn und den Funkmasten ins Visier zu nehmen. Die Bergbahn Erlenbach im Simmental – Stockhorn bringt Gäste für CHF 60 (ohne Rabatt) auf den Gipfel und wieder hinab. Mittlerweile musste ich nun doch durch das ein oder andere Schneefeld stapfen, aber da der Schnee maximal wenige Zentimeter hoch war, bestand keine Gefahr oder war besondere Ausrüstung notwendig. Ich war im Gegenteil eigentlich eher überrascht wie wenig Schnee bisher gefallen war.

Im Aufstieg zum Stockhorn lohnt sich auch der Blick zurück

Im Bereich des schliesslich erreichten Restaurants stapeln sich dann die Wegweiser, ein Schild meint, es sind noch 5 Minuten bis zum Gipfel. Nun gut, das schaff ich auch noch. Ich gebe zu, ich frage mich jedes Mal, wenn ich einen Gipfel erwandert habe, wo auch eine Seilbahn hochführt, warum ich das gemacht habe. Ich weiss doch im Vorfeld schon wie ungemütlich überfüllt und laut die Gipfel dann sind. Naja, vermutlich weil die Aussicht so schön ist. Zu entdecken gibt es neben meinen Lieblingsdreien Eiger (3’967 m), Mönch (4’108 m) und Jungfrau (4’158 m), Titlis (3’237 m) Sustenhorn (3’498 m), Mittelhorn (3’703 m), Schreckhorn (4’077 m), Finsteraarhorn (4’274 m), Aletschhorn (4’193 m), Breithorn (3’778 m), Wyssi Frau (3’647 m), Balmhorn (3’697 m), Weisshorn (4’504 m), Schwarzhorn (3’104 m), Wildstrubel (3’244 m), Wildhorn (3’248 m), … Es wird Zeit das Kapitel Hochtouren aufzuschlagen 😀 Aber auch einige weniger hohe, aber für mich genauso bekannte Namen sind zu sehen: Pilatus (2’128 m), Hengst (2’092 m), Schiebengütsch (2’037 m), Hohgant (2’163 m) oder auch das Sigriswiler Rothorn (2’050 m), Gantrisch (2’176 m) und Möntschelespitz (2’021 m) sind zu sehen. Unter mir liegt der Thuner See, der Bielersee ist am Horizont zu erkennen.

Beim Abstieg nochmal ein Blick vom Bürglen und Gatrisch über Mönteschelespitz nach Bern

Sattgesehen hatte ich mich zwar noch lange nicht, aber mir wars einfach zu voll. Zurück geht’s erst einmal gleich wie auf dem Hinweg. Zu meiner Überraschung waren am Fels unweit des Restaurants Kletterer – mir war gar nicht bewusst, dass hier Routen eingerichtet sind. Könnte sich lohnen mal einen Blick in den Kletterführer zu werfen. Weiter geht es zun aber Richtung Baachegg. Damit aber die oben beschriebene Abwechslung ins Spiel kommt, nehme ich an der Gabelung am Ober Baach den Weg nach Unter Baach (50 Minuten) / Oberstocken (2h). An der Nordseite des Stockhorns geht es über Bärewang und mit dem Schafschopf (1’697 m) im Rücken am Unter Baach entlang. Hier gibt es keine Abzweigungen, erst an der Schneeweid ist es möglich wieder nach Baachegg aufzusteigen. Ich bin dem Weg weitergefolgt, dann trifft man quasi automatisch auf den Hinweg oberhalb des Nesselboden. Nun einfach der bekannten Strecke zurück nach Niederstocken folgen.

Rundtour
Strecke14.5 km
Dauerca. 6.25 h
Aufstieg1’488 m
Abstieg1’488 m
Niedrigster Punkt719 m
Höchster Punkt2’190 m
GPXDownload
Eckdaten der Tour
Der Sendemast am Gipfel des Stockhorn mit Panoramawalk

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