Arnihaagen und Arnitriste

Ganz ganz klein sind links u.a. Säntis und Titlis zu sehen

Die UNESCO Biosphäre Entlebuch bei Sörenberg bietet einige tolle Möglichkeiten für Wanderungen und Schneeschuhtouren; erstaunlich dass dieses Gebiet erst vor 20 Jahren als erstes Biosphärenreservat der Schweiz ausgezeichnet worden ist. Hier ist eine weitere Tour in dieser schönen Gegend. Diesmal geht es zu den Gipfeln Arnihaagen (2’216 m) und Arnitriste (2’005 m).

Aufstiegsroute zur Alm Mittlist Anri

Startpunkt ist von Sörenberg aus kommend eine Parkbucht auf 1’231 m circa 100 m hinter dem Parkplatz der Bergbahn zum Brienzer Rothorn. Zu beachten ist dass die Panoramastrass zum Glaubenbielenpass im Winter für Fahrzeuge jeder Art gesperrt ist und bis zur Parkbucht nur weiss geräumt wird. Dafür ist diese kostenfrei.

Rückblick mit rechts dem Brienzer Rothorn und Schongütsch (2’319 m)

Von dem Parkplatz geht es die gesperrte Panoramastrasse entlang bis zu einer scharfen Linkskehre an der die Bushaltestelle Emmenrank (1’378 m) gelegen ist. In der Spitze führt nach rechts eine Strasse ab, die auch als Wanderweg gekennzeichnet ist. Der Wegweiser weisst sowohl das Rothorn (4h 10min) als auch Jänzimatt / Glaubenbielen und Schönbüel aus. Die Spuren sind nicht zu übersehen und nach wenigen Metern (5 Minuten) erreicht man das im Winter geschlossene Alpbeizli Arni-Schwand (1’381 m). An ihm vorbei geht es erstmal auf der Strasse weiter Richtung Mittlist Arni (55 min) / Rothorn auf etwa 1’400m. Je nach Schneesituation kann die Arnihaagen entlang dem Sommerwanderweg bestiegen werden. Oder man kann bei guten Schneebedingungen die ein oder andere Kehre des Weges auslassen und quer feldein gehen. Darum sei im Folgenden die „Sommerroute“ beschrieben – in der Regel wird man die Route bis zur Alm am Arniseeli aber gut gespurt vorfinden.

Gar nicht so einfach ein Panoramafoto ohne Menschen hinzubekommen

Nach kurzer Zeit kommt der Sommerweg am Materialbähnli vorbei welches direkt zu der Alm Mittlist Arni auf 1’612 m mit mehreren Hütten führt. Die Route selbst windet sich in einer angenehmen Steigung hinauf. Von der Alm führt ein weiteres Materialbähnli zum Arniseeli und Obere Arni (1’844 m). Die Alpen liegen in einer hübschen Talmulde, welche im Südwesten durch die Berge Arnihaaggen und Höch Gumme (2’203) abgeschlossen ist. Vom See aus geht der Weg nach Westen zum Pass Zwischenegg (2’080 m). Der Wegweiser ist gut zu erkennen, ebenso der Pass selbst. Auch wenn der Weg nun nicht mehr gespurt sein sollte, ist der Aufstieg leicht zu finden. Vom Pass hält man sich grob rechts, nach Nordosten der Beschilderung zum Rothorn folgend. Über die Flanke geht es nun hoch bis zum Gipfel der Arnihhagen. Hierzu muss der Sommerweg schliesslich verlassen werden aber das Gipfelkreuz der Arnihaagen weist den Weg.

Die Sonne steht fast senkrecht auf dem Gipfel der Arnihaage

Um 12.30 Uhr war ich dann oben, etwa 3h 15min noch Start. Es erwarteten mich einige mir eher unbekannte Gipfel wie Rotspitz (1’788 m), Rickhubel (1’942 m) oder Alpoglerberg (1’842 m). Aber auch bekannte Namen wie Säntis (2’502 m), Titlis (3’237m), Sustenhorn (3’498 m), Tschingel (2’326 m), Finsteraarhorn (4’274 m), Grosses Fiescherhorn (4’040 m), Mönch (4’108 m), Jungfrau (4’158 m) oder das Breithorn (3’778 m). Den Höch Gumme sollte ich sogar später im Jahr nochmal wiedersehen bei der Besteigung des Brienzer Rothorn (2’347 m). Und es freut mich immer wahnsinnig zu sehen wo ich bereits war: Niesen (2’362 m), Schibegütsch (2’036 m),  Chasseral (1’606 m), Napf (1’407 m) und Nünalpstock (1’899 m) sind da nur ein paar Beispiele.

Der Gipfel der Arnitriste. Hier bin ich frei heraufgeklettert – es gibt sicherlich einen besseren Weg hinauf

Nach einer windigen und kalten Pause mit einigen anderen Skitourengängern habe ich mich entschlossen noch zur Arnitriste (2’003 m) zu laufen. Der Gipfel mit einem weiteren Gipfelkreuz lag quasi auf dem Weg – zumindest dachte ich das. Den Abstieg Richtung Norden über den Grat habe ich nicht gewählt; stattdessen bin ich nach Osten auf 1’900 m abgestiegen. Von dort habe ich mich den Südhang wieder hochgearbeitet – sehr mühsam und unnötig inklusive Kraxelei mit Ankunft um 14.40 Uhr. Das hätte ich einfacher haben können, wie ein Paar, welches ebenso wie ich mit Schneeschuhen unterwegs war, mir kurze Zeit später vormachte. Auf dem Gipfel der Arnitriste habe ich nur kurz verweilt da ich eigentlich schon recht spät dran war. Fotos musste trotzdem sein 😀 Der Abstieg wiederum ging dafür ziemlich fix. Entweder den Aufstiegsweg wieder hinab oder grob Richtung Nordwesten halten und auf 1’650 m queren. Wer frei quert: Achtung, es ist stark abschüssig und man bewegt sich an einem bewachsenen Hang. Das Gelände ist nur bedingt für Schneeschuhgänger geeignet.

Blick von Westen über Norden nach Osten

Auf 1’650m gibt es eine Hütte von wo einWeg zurück zur Alm Mittlist Arni führt. Von hier kannte ich den Weg ja bereits und habe doch eine grössere Rast in der Sonne eingelegt. Vermutlich wird die Aufstiegsspur für den restlichen Weg durch die Abfahrt der Skifahrer nicht mehr als definierter Weg sichtbar sein, aber man kann sich trotzdem gut zurück zur Panoramastrasse orientieren. Und spätestens dort wird man auch nicht mehr alleine unterwegs sein. Die Parkbucht hatte ich so bereits um 16 Uhr wieder erreicht.

Rundtour
Strecke14.0 km
Dauerca. 7 h
Aufstieg1’088 m
Abstieg1’088 m
Niedrigster Punkt1’230 m
Höchster Punkt2’217 m
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Eckdaten der Tour

Das Gipfelkreuz auf der Arnihaagen