Von Nods auf den Chasseral

Der Aufstieg auf den Chasseral bietet bereits eine spektakuläre Aussicht

Mein Ausflug auf den Chasseral (1’607 m), der höchsten Erhebung im Berner Jura, war eigentlich nur eine ungeliebte Notlösung, da alles oberhalb  von 2’000 m mit Lawinengefahr Stufe 3 ausgewiesen war. Aber das Wetter war bombastisch, ich hatte frei – und bin zähneknirschend nach Nods aufgebrochen. Nun gebe ich zu: ich habe dem Chasseral Unrecht getan. Es lohnt sich, die Aussicht auf das Alpenpanorama vom Säntis bis zum Mont Blanc ist spektakulär und sowohl im Winter als auch im Sommer einen Besuch wert.

Der Blick Richtung Norden – Frankreich und Deutschland sind nur einen Katzensprung entfernt

Ausgangspunkt ist der grosse kostenfreie Parkplatz oberhalb vom französischsprachigen Nods an der Route de Chasseral. Hinauf gibt es unzählige Wanderwege, die auch im Winter als Schneeschuh- und Winterwanderwege ausgewiesen sind. Ich bin der Route de Chasseral vom Parkplatz aus weiter gefolgt bis es am Skilift Téléski nach rechts einen Wanderweg hochgeht. Diesem kann man gemütlich durch den Wald folgen, das Gelände ist nicht schwierig. Man kreuzt die Chemin des Bois Rares, die Chemin L’Itchette sowie die Chemin du Haut bis man am Aussichtspunkt des Hotels Chasseral steht. Ich war überrascht wie viel Schnee hier noch zwischen den Bäumen lag, auch wenn Schneeschuhe nicht mehr benötigt wurden. Am Hotel gibt es ebenfalls einen grossen Parkplatz, der sogar noch ausgeweitet werden kann. Das Hotel bietet ein Take-Away-Angebot an und der anliegende Spielplatz lädt Gross und Klein zum Verweilen ein. Von hier aus starten auch die Gleitschirmflieger, die elegant ihre Kreise zurück ins Tal drehen. Den Sendemast auf dem Chasseral kann man nicht übersehen und in weniger als 20 Minuten hat man auch die verbleibenden Höhenmeter auf der freigeräumten Strasse überwunden und  bei guter Fernsicht die phantastische Aussicht bewundern: Fronalpstock, Pilatus, Tödi, Titlis, Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau und und und – alle auf einen Streich.

Blick auf die Alpen und den Bielersee

Den Rückweg habe ich zeitlich stark unterschätzt. Vom Sendemast läuft man fast 1h 15min auf dem Grat und Rücken bis zum Les Colisses du Haut auf 1’325 m und weitere 10 Minuten zum Clédar de Pierrefeu (1’291 m). Von hier geht es auf der Strasse Les Colisses zur Bison Ranch in Colisses du Bas (1’196 m), wo man übernachten und auch Speisen und Getränke erhalten kann.

Der Rückweg vom Sendeturm über den Bergrücken

Aktuell ist die Ranch noch geschlossen, aber im Sommer wird bestimmt viel Andrang herrschen, das Angebot an Aktivitäten ist umfangreich. Man quert den Hof und biegt gemäss der Beschilderung zum Forest Jump ab, folgt dem Weg rechts vorbei an den Hütten in den Wald. Auch wenn man hier nun den gelb ausgeschilderten Wanderweg verlassen hat, kann man sich nicht verlaufen. Der Schotterstrasse, die irgendwann Chemin des Prés-Vaillons heisst, folgt man nun über etwas mehr als vier Kilometer durch den Wald und später vorbei an schönen grünen Wiesen bis zum Parkplatz. Der Sendeturm des Chasseral ist auf der rechten Seite als Wegbegleiter immer wieder zu sehen. Auch wenn sich dieser Abschnitt wirklich zieht – wer die Augen offen hält kann sich aktuell an Glockenblumen und Krokussen am Wegesrand erfreuen und auch „von unten“ ab und zu den Blick auf das grandiose Alpenpanorama erhaschen. Und dazu noch nebenbei auf diejenigen ein ganz kleines bisschen neidisch sein, die hier ein Domizil haben.

Rundtour
Strecke16.0 km
Dauer5.25 h
Aufstieg666 m
Abstieg666 m
Niedrigster Punkt942 m
Höchster Punkt1’607 m
GPXLink
Eckdaten der Tour
Der 114 Meter hohe Sendeturm Chasseral auf dem Chasseral

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