Ein steter Tropfen
Zieht nicht nur weite Kreise
Ein steter Tropfen
Höhlt nicht nur den Stein
Ein steter Tropfen
Zerstört nicht nur Stahl.
Ein steter Tropfen
Auch in den Wahnsinn treiben kann
Ein steter Tropfen
Auch den Geist brechen kann
Ein steter Tropfen
Auch die Seele töten kann.
Ein steter Tropfen
Zu einem mächtigen Strom zu werden
Ein steter Tropfen
Einen Regenbogen erstrahlen zu lassen
Ein steter Tropfen
Leben, Mut und Kraft zu schenken vermag.
Lyrik
Ein grüner Vogel
Einst ein grüner Vogel am Himmel flog
Stolz und voller Eleganz
Kein Regentropfen sein heitres Zwitschern stören konnt
Das schillernde Gefieder leuchtend in der Sonne tanzt.
Unter ihm die Wälder
Die Wiesen und die Seen
Auch die Berge so lockend am Horizont
Ganz frech zu überfliegen er sucht.
Sich seiner Schönheit voll bewusst
Die Flugkünste ins Detail perfektioniert
Im Paradiese doch niemals er ankommen wird
Ein Sturm ihn vom Himmel herunterweht.
Gebrochener Flügel
Das Gefieder zerzaust
Der Boden so hart
Dass es ihn graust.
Sein Zwitschern ungehört erstickt
Im eisgen Königreich des Schnees
Niemand weit und breit zu sehen
Nur die Einsamkeit erscheint.
Er denkt zurück
Was denn dort war
Was er zurückgelassen hat so weit entfernt
Ist sein Leben nun vorbei?
Er weiß es leider nicht.
Es ist so kalt
Die Wunden tief
Der Zweifel nagt
Und mit ihm auch die Angst.
Ein neuer Tag bricht an
Und mit ihm kommt ein Fuchs
Auf so leisen Sohlen
Dass er suchet keinen Schutz.
Der Wanderer nimmt ihn ins Maul
Trotz Hunger er ihn nicht verschlingt
Das ungleiche Paar tief unten wieder ward g’sehn
Die warme Sonne sie willkommen heisst.
Dankbarkeit und innige Verbundenheit
In seinem kleinen Herzen nun erwacht
Tiefe Trauer und auch Demut
Der wieder verschwundene Helfer ihm ebenso gebracht.
Einst ein grüner Vogel am Himmel flog
Stolz und voller Eleganz
Heute von einer sanften Brise er sich tragen lässt
Friedvoll und in neuem Glanz.
Flügel
Ich sehe mich vor meinem inneren Auge selbst
Wunderschön, und doch gebrochen
Der Ausdruck sanft, fast schon engelsgleich.
Der Körper strahlt eine immense innere Stärke aus,
So schlicht, kraftvoll und erhaben.
Meine Aufmerksameit ist jedoch völlig gefesselt
Von den Augen, welche noch geschlossen sind
Sich nun jedoch langsam leicht öffnen,
Wobei der Blick nach unten gerichtet bleibt.
Die Arme sich öffnen
Wie eines Adlers gleich der seine Schwingen breitet aus.
Der Kopf sich hebt und der kalte Wind die Haare zersaust
Eine Mischung aus Entschlossenheit, Traurigkeit und dunkler Leere sich in den Augen spigelt
So tiefgründig und geheimnisvoll wie das weite Meer.
Flügel aus den Schulterblättern ganz natürlich entwachsen
Kraftvoll in strahlendem Weiss sie sich in ganzer Pracht entfalten.
Sich dann wie ein Kokon zärtlich nach vorne verwebend um den Körper schmiegen
Spenden sie Wärme und auch Schutz
Versprechen Hoffnung, Zuversicht und Trost
Sowie Heilung wo eine tiefe Wunde klafft.
Die Federn streicheln liebevoll über das Gesicht
Die Augen sind wieder fest geschlossen
Das Leuchten was zwischen den Schwingen tritt nun hervor
Taucht die Umgebung in ein gleissendes Licht.
Als ich wieder sehen kann
Sehe ich mich wieder.
Nach aussen ist keine sichtbare Verwandlung durch das Licht zu erkennen
Doch ich fühle den Frieden und das Vertrauen in meinem Gegenüber.
Sie sieht mich an, die Augen strahlend klar und funkelnd
Die Flügel weit offen gespreizt und einladend.
Kein Zweifel, keine Resignation sind zu spüren,
Der Kopf auffordernd in meine Richtung gewandt.
Ich weiss mir kann nichts passieren,
Alles ist so wie es soll.
Ich fühle mich zutiefst geborgen
Und schreite in meinem Leben voran.
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