Schneeschuhtour Risetenstock

Blick vom Brisenhaus um 10 Uhr morgens: unten das Nebelmeer, oben Sonne

Diese wundervolle Tour führt von Niederrickenbach über den Glattigrat zum Risetenstock auf 2’290 m. Bevor es allerdings steil bergauf geht, wird erst einmal ganz gemütlich gestartet: vom kostenfreien Parkplatz geht es nämlich zuerst von Dallenwil mit der Luftseilbahn nach Niederrickenbach und schwupps sind die ersten 651 Höhenmeter vom Tal zur Bergstation erfolgreich ohne Anstrengung hinter uns gebracht. Schön oder? 🙂

Dummerweise hatte ich ab jetzt noch 1’140 m selbst in der Höhe zurückzulegen und das erste Ziel lautete Brisenhaus SAC-Hütte auf 1’753 m. Der Weg dorthin ist hervorragend ausgeschildert und einen guten Teil des Weges bis zur Hütte präpariert. Schneeschuhe kann ich an dieser Stelle nur wärmstens empfehlen, da auf den nicht präparierten Wegteilen, insbesondere ab der Hütte zum Glattigrat, das Risiko regelmässig knietief einzusinken recht hoch ist. Eine gute Möglichkeit die Schneeschuhe anzuziehen ist an der Grillhütte kurz oberhalb von Niederrickenbach, die auch eine schöne erste Aussicht bereit hält – falls nicht gerade alles im Nebel versinkt. In gut 2 Stunden war ich an der Hütte angekommen und war positiv überrascht, dass hier trotz Corona ein kleines Take-away angeboten wird. Unbedingt zur Stärkung auf dem Hinweg oder zur Belohnung auf dem Rückweg nutzen! Ab hier befand ich mich zudem in Gesellschaft: etliche Tourenskigänger waren ebenfalls auf dem Weg zum Glattigrat auf 2’191 m und somit sind wir mit Abstand gemeinsam die etwa 70 min in Kehren steil bergauf gelaufen. Die Skifahrer zu beobachten, wie sie sich anschliessend in die Tiefe stürzen und vereinzelt ihre Sprünge wagen macht einfach nur Spass. Nach diesem kurzen Zwischenstopp folgte ich dem Grat Richtung Gipfelkreuz. Während es auf dem Glattigrat selbst verhältnismässig warm und windstill war, änderte sich das schlagartig mit dem Weiterweg zum Risetenstock. Der Wind legte hier deutlich zu und grüsste mich mit kräftigen Böen, die mich schonmal zwangen einen Schritt zur Seite zu machen oder abzuwarten, damit ich nicht vom sehr schmalen Grat gepustet werde. Tourenskier und Schneeschuhe am Rucksack zu verstauen war meines Erachtens nach eine äusserst kluge Idee.

Blick vom Risetenstock zurück zum Glattigrat (links)
Gipfelkreuz Risetenstock

Für den Abstieg folgt man dem gleichen Weg zurück den man hinauf gekommen ist. Das kann leichter gesagt als getan sein: Beim Aufstieg hatte ich nicht darauf geachtet wie der Weg verläuft und als ich nach ausgiebiger Pause schliesslich absteigen wollte musste ich feststellen, dass die Spur, der ich vormittags mit den anderen gefolgt war, durch die Abfahrten der vielen Tourenskifahrer nicht mehr ersichtlich war. Das Abenteuer Rückweg finden endete damit, dass ich mich zu weit links gehalten hatte und somit mit einigem querfeldein stapfen auf der falschen Seite des Brisenhaus angekommen bin. Wer den Fehler nicht nachahmen mag, sollte sich beim Abstieg eher rechts orientieren und Ausschau nach dem Gebäude etwas oberhalb der SAC-Hütte halten. Ab hier war es zurück zur Bergstation ein Kinderspiel: der Weg im Schnee war in der Zwischenzeit so stark frequentiert gewesen, dass ein Verlaufen oder Übersehen nahezu an Unmöglichkeit grenzte. Insgesamt eine wirklich wunderschöne Tour, die ich im Sommer bestimmt wiederholen werde. Es lohnt sich!

Rundtour
Strecke13.8 km
Dauerca. 6.5 h
Aufstieg1’140 m
Abstieg1’140 m
Niedrigster Punkt1’154 m
Höchster Punkt2’290 m
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Eckpunkte der Tour
Nachmittagsstimmung oberhalb von Niederrickenbach

Von Sörenberg zur Haglere

Blick am Morgen zurück nach Sörenberg

Startpunkt zu dieser kleinen Winterwanderung ist Sörenberg im Kanton Luzern. Das Dorf in der Region Entlebuch ist gut zu erreichen und es stehen an den Skiliften sowie am Schulhaus ausreichend kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Ich war gegen 8 Uhr einer der ersten Besucher sodass ich dem zu erwartendem Trubel gut ausweichen konnte. Bei frischen -10°C war mir allerdings nicht danach den Skifahrern bei ihren Vorbereitungen zuzuschauen, sondern warm eingepackt sollte es auf die Haglere (1’948 m) gehen. Von der Talstation Rossweid ging es kurz durch den Ort bevor man an der Kirche nach links in die Alpweidstrasse abbiegt. Ihr folgt man bis zur 2 km entfernten Alpweid wo ein kleiner Kühlschrank das Herz des ein oder anderen Bergkäsefreunds höher schlagen lassen dürfte. Sind die Vorräte gegebenenfalls aufgestockt ist nach kurzer Zeit Alpweidstall erreicht, wo man sich entscheiden muss ob man die Haglere nun eher von Osten oder Westen her besteigen möchte, die benötigte Zeit (circa 1 h 35 min) ist jedoch in beiden Fällen gleich. Ich habe mich entschieden rechts herum zu laufen und vom Teufimansattel her aufzusteigen. Der Weg führt bis zum Sattel durch den Wald, der traumhaft weiss geschmückt in eine wundervolle Märchenlandschaft verwandelt war. Kaum auf dem Sattel angekommen, wurde ich allerdings von einem eiskalten Wind begrüsst. Auch wenn der kleine Schutzunterstand sehr verlockend für eine kurze Pause erschien, habe ich mich entschieden schnell weiterzugehen. Denn nach drei Fotos ohne Handschuhe waren meine Hände bereits halb erfroren. Die letzten 150 Hm waren dann auch rasch absolviert und es erwartete mich bei Sonnenschein ein grandioser Ausblick auf das umliegende Bergpanorama. Wer hier einen windstillen Tag erwischt hat, kann problemlos eine längere Pause einlegen und einfach nur geniessen.

Aussicht von der Haglere
Ein idealer Pausenplatz der zum Sonnenbaden und Verweilen einlädt

Bis hierin war der Weg problemlos zu finden und ohne zusätzliche Ausrüstung gehbar, da der Schnee recht hart und tragfähig war sowie alles gut gespurt. Zurück erwies sich das schon als etwas schwieriger. Durch den starken Wind waren die Spuren verwischt sodass die Orientierung in erster Linie anhand der lila Wegpfeiler erfolgen musste und ich hier auch in der ein oder anderen Schneeverwehung eingesunken bin. Hier habe ich dann meinen Stolz begraben und die Schneeschuhe ausgepackt – manchmal muss man sich das Leben ja nicht schwerer machen als notwendig. Man wandert folglich Richtung Dahlenboden um dann am Ende einfach dem Weg folgend wieder am Alpweidstall herauszukommen. Von hier aus geht es den gleichen Weg ins Dorf zurück oder wer noch etwas Energie übrig hat macht noch einen kleinen Schlenker über den Panoramaweg. Dafür bin ich einfach an der Alpweid der entsprechenden Beschilderung Richtung Osten gefolgt. Der Panoramaweg endet im Dorfzentrum an der Touristeninformation, die quasi gegenüber der Talstation Rossweid liegt.

Rundtour
Strecke10.2 km
Dauerca. 4 h
Aufstieg797 m
Abstieg797 m
Niedrigster Punkt1’151 m
Höchster Punkt1’948 m
GPXDownload
Eckpunkte der Tour
Rechts die Haglere vom Panoramaweg aus gesehen

Entwicklung

Entwicklung ist etwas sonderbares
Denn Entwicklung bedeutet Wandel, Veränderung
Was sonst mit Sorge und Angst verknüpft
Auch ein Streben nach persönlichem Glück darstellt.

Ich sehe den Wandel an mir selbst
Bin nicht mehr die Person von einst
Wer mir heute im Spiegel entgegenblickt
Ist weicher, sanfter, gütiger
Als ich es jemals vorher war.

In verhältnissmässiger kurzer Zeit
– Was sind denn schon 2 Jahre? –
Ist aus mir ein andrer Mensch geworden
Auch wenn der Weg nicht immer einfach gewesen
Und die Reise doch längst noch nicht vorbei.

Muss ein Partner mir denn ähnlich sein?
Ist der Beruf überhaupt auch gut genug?
Sind Rundungen am Körper ein Affront?
Sind Tabak, Tattoos und Glatze wirklich schlimm?
Oder Kinder gar ein Graus?

All diese Fragen und k.o.s
und noch ach so vieles mehr
Sind es nicht länger wert beachtet zu werden
Denn der Mensch, der Geist, das Wesen
Ist einzig das was zählt.

Ich glaube fest
Dass meine Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen ist
Und die Veränderung noch viele positive Überraschungen bringt
Irgendwann es einen Menschen geben wird
Der keine Angst vor Wandel hat
Sondern mit Freude gemeinsam viele neue Entdeckungen macht.


Menschen kann man lieben

„Menschen kann man nicht ändern.“
„Was kann man dann tun?“
„Sie lieben.“

Ein Zitat aus dem Film „Ein ganzes halbes Jahr“

Einen Menschen aus ganzem Herzen lieben
Allen Widrigkeiten dabei zum Trotz
Aufrichtig und bedingungslos
Ist das grösste Geschenk
Welches ein Mensch einem anderen geben kann.

Wünscht sich denn nicht jeder so geliebt zu werden?
Werden sich manche Menschen wundern
Ist es denn so leicht?
Denn nichts erscheint so voller Widerstände
Wie die Annahme eines ebensolchen Geschenks.

Einen anderen Menschen einfach so zu lieben
Erfordert Mut, Selbstbewusstsein und auch Güte
Nachsicht sowie Offenheit
Ein grosses Herz und ehrliche Vergebung
Gnade für den anderen und sich selbst.

Verletzlichkeit zeigen und Scham
Sein Inneres preisgeben, die eigne Unvollkommenheit
Träume teilen und Bedürfnisse
Macht angreifbar und zerstört die Illusion
eines glänzenden, strahlenden, perfekten Ichs.

Menschen haben Angst sich zu zeigen
Zu gross die Angst vor Ablehnung und Zurückweisung
Lieber ein Scheinbild nähren und Angepasstheit um jeden Preis
Dabei sich innerlich nach dem Hollywood-Märchen verzehren
Als Selbstliebe zu üben und ehrliche Liebe zu schenken.

Bedingungslose Liebe ist erschreckend
Denn sie hält den Menschen den Spiegel vor
„Ich sehe dich wie du wirklich bist“
Ist kein Ausdruck der Erleichterung und tiefster Geborgenheit
Sondern empfunden als ein Akt des Terrors gegenüber dem Angesprochenen.

Hat man selbst nicht versucht alles Abstossende zu verbergen?
Sich nur im rechten Licht zu inszenieren?
Die Fassade scheint grandios gescheitert
Man selbst entblösst und der Maske entrissen
Die tiefen Abgründe und Zweifel der Seele aufgedeckt.

All dies soll jemand einfach lieben?
Man kann es doch noch nicht einmal selbst
Es klingt wie Hohn in den eigenen Ohren
Ein Stachel, der tief im Fleische sitzt
Und aus dieser Demütigung die Negierung erfolgt.

Es ist nicht schwer eine Illusion zu lieben
Es ist schwer sein eignes Spiegelbild ins Herz zu schliessen
Es ist nicht schwer einen anderen Menschen zu lieben
Es ist schwer diese Liebe aus vollem Herzen anzunehmen
Denn nur wer sich selbst liebt, hat das Geschenk des Liebens und Geliebtwerdens erhalten.

Gletscherkaltes Wasser

Die Füsse im gletscherkalten Wasser
Der See die Waden bedeckt
Alles ist ruhig
Kein Laut die Stille durchdringt.

Der Wind weht kalt um mich herum
Die Haare umspielen das Gesicht
Kühle Strahlen die Sonne vom Himmel schickt
Umringt von majestätischen Bergen ich bin.

Ich schliesse die Augen
Und fühle in mich hinein
Weit weg genug vom Ufer
Und doch nicht mitten drin.

Ich fühle den Schmerz in meinem Inneren
Und lasse ihn einfach sein
Hier und jetzt gibt es keine Grenzen
Nur das Gefühl für Wind und seelischem Leid.

Ich nehme alles auf
Und nehme alles wahr
Fühle die Kraft um mich herum
Und schöpfe hieraus meine Energie.

Ich öffne die Augen wieder
Und fühle mich immer noch leer
Ich drehe mich um und wate aus dem See
Mit jeden Schritt kehrt die Entschlossenheit zurück.

Ich bin Zuhause
Hier gehöre ich hin
Die Rauheit offenbart die Schönheit
Die mich hier umgibt.

Innerer Friede ist das was mich glücklich macht
Dieser Ort mein Herz sich öffnen lässt
Die Weite mich zu einem Teil von ihm macht
Und neue Hoffnung in mir keimen lässt.