
An diesem Wochenende bin ich von Corcelles im Kanton Bern über den Grat Mont Raimeux gewandert. Selten war es so einsam um mich herum dass sogar Hasen vor mir über den Schnee hoppelten. Sie waren übrigens meine treusten „Weggefährten“: niemand hatte zuvor gespurt und so markierten die Hasenabdrücke wo es zum Gipfel langging. Ganz nach dem Motto „Man folge dem bequemsten Weg“.

Kurz vor der Ortschaft Corcelles aus Richtung Crémines liegt der Wanderparkplatz (628 m) leicht versteckt hinter einem Depot. Vielleicht kennt das ein oder andere Navigationsgerät den Abzweig Au Chaufour von der Route de Corcelles, ansonsten bietet der kleine Parkplatz vom Bahnhof noch circa 5 Stellplätze. Die bessere Option mag jedoch der Wanderparkplatz ein Stück oberhalb der Ortschaft sein. Hierfür folgt man der Essert Papon wenige hundert Meter. Der Parkplatz auf der linken Seite ist vor Ort gekennzeichnet, Google kennt diesen jedoch nicht.
Ausgehend von Corcelles folgt man bis zur ersten Feuerstelle den Schildern zum Raimeux sommet (1’301 m). Der ganze Weg bis zum Gipfel ist hervorragend gelb markiert und entspricht im Sommer einem T2. An der Feuerstelle kann man sich überlegen ob man direkt zu Gipfelsturm aufbricht oder einen kleinen Umweg über die Weiden von Le Petit Pré wagt. Ich fand den von dort folgenden Gratweg wundervoll und würde es darum jedem empfehlen. Rechts erhascht der Wanderer immer wieder einen tollen Blick ins Jura während links der anschliessende Wald vor dem kräftigen Wind schützt. Hier hatte ich auch die meisten Höhenmeter bereits hinter mir und konnte – ab hier mit Schneeschuhen – die Landschaft unbeschwert geniessen. Auf den Weiden kann die Orientierung im Schnee jedoch etwas schwieriger sein da der Weg nicht zu erkennen ist. Wer sich jedoch daran erinnert ab Le Petit Pré auf einem Grat zum Mont Raimeux unterwegs zu sein wird immer nach wenigen Metern entlang der Weidezäune oder der Kante wieder auf die gelbe Raute treffen. Oben angekommen steht ein 10 Meter hoher Aussichtsturm, der über eine aussen angebrachte Trittleiter mit Fallschutz erklommen werden kann. Es bot sich mir ein weisser 360°-Ausblick über die Gipfel des Juras wie den Chasseral bis in die Berner Hochalpen.



Der Rückweg gestaltete sich etwas abenteuerlicher. Man folgt der Beschilderung nach Raimeux de Grandval, läuft dort nach links über den Parkplatz und geht die Teerstrasse weiter bis nach kurzer Zeit rechts wieder der Wanderweg abzweigt. An der wenig später auftauchenden Wanderwegkreuzung links halten – und dann ist man auf sich alleine gestellt. Bis man auf den breiten Schotterweg von Raimeux de Crémines nach Corcelles trifft, der einen gemütlich zurück in den Ort bringt, heisst es „Äh, vermutlich geht es hier so Pi mal Daumen lang. Da könnte die Wegkuhle sein. Oder doch weiter links? Hmm… Egal, irgendwohin muss man ja jetzt laufen.“ Die Markierungen sind – sofern vorhanden – eher schlecht zu sehen. Tipp 1: sich im Schnee auch hier entlang der Weidezäune und Waldgrenze entlang leicht absteigend Richtung Osten zu orientieren ist meist nicht die schlechteste Idee. Tipp 2: wem das zu unsicher ist geht einfach gemütlich auf der Teerstrasse von Raimeux de Grandval nach Raimeux de Crémines und von dort aus den ganzen Schotterweg hinab zum Startpunkt.
| Rundtour | |||
| Strecke | 15.1 km | ||
| Dauer | ca. 5 h | ||
| Aufstieg | 725 m | ||
| Abstieg | 725 m | ||
| Niedrigster Punkt | 628 m | ||
| Höchster Punkt | 1’301 m | ||
| GPX | Download |
