Die erste Etappe des Schwyzer Höhenwegs des Vereins Schwyzer Wanderwege führt von Küssnacht nach Rigi-Staffel. Ich habe mir erlaubt von dort noch entlang des Hauptweges zum Gipfel weiterzulaufen – wenn man schonmal da ist, gehört das irgendwie dazu finde ich. Und die 35 Minuten Zeit, die es hierfür von Rigi-Staffel aus braucht, hatte ich ebenso.
Das Auto kann für CHF 6 pro Tag am Bahnhof in Küssnacht (457 m) parkiert werden oder für CHF 5 an einem der vielen Parkmöglichkeiten im Zentrum und am Vierwaldstätter See. Vom Bahnhof aus erreicht man laut Wegweiser in 4h 45min Rigi Kulm über den gemütlichen rot-weissen Bergweg. Der Schwyzer Höhenweg ist mit der Nummer 63 ausgewiesen und verläuft zuerst am See entlang bevor er an der Pfarrkirche St. Peter und Paul nach links abzweigt. Am folgendes Kreisel geradeaus immer nach Nordosten bis man zum Schild Gesslerburg kommt. Hier bin ich aus Versehen die Seebodenstrasse weitergelaufen weil ich nicht verstanden hatte das man hier tatsächlich an der Blockhütte abbiegen muss. Nungut, jetzt weiss ich es – habs trotzdem geschafft an der Burgruine, die eigentlich Burg zu Küssnacht heisst und Bestandteil der Sage um Wilhelm Tell ist, vorbeizulaufen ohne sie zu sehen.
Weiter geht’s auf dem noch gelben Wanderweg zum Restaurant Alpenhof (557 m), der sich auf dem Rückweg für eine Rast mit Speise und Trank anbietet, und dem anschliessenden Seilpark Rigi, wo man in den Baumkronen einen Kletterparcour absolvieren kann. Für Kinder ein tolle Möglichkeit sich auszutoben und der Blick zurück zum See hat auch was. Zur Seebodenalp (1’020 m) sind es nun noch knapp 1.5 h und ab dort ist dann auch einiges los. Denn die meisten Wanderer verzichten es von Küssnacht aufzusteigen oder die Luftseilbahn Küssnacht – Seebodenalp zu nutzen, die sie für CHF 15 in 8 Minuten hinaufbringt, sondern parkieren für CHF 9.50 direkt hier oben. Damit erspart man sich fast 600 Höhenmeter und der Gipfel ist nur noch 2.5 h weit weg; eine überschaubare Distanz für einen Sonntagsspaziergang. Im Pulk wandert man folglich über Holderen (1’116 m), Rütlersplangg und Gruebi Düssen mit ihren Feuerstellen hinauf zu Rigi-Staffel, wo auch die Zahnradbahn Station macht. Glück dem, der daran gedacht hat ein Grillwürstchen einzupacken. Für Vergessliche hilft das Büdchen kurz oberhalb von Rigi-Staffel aus – fertig zubereitet natürlich. Insgesamt ist der Weg top markiert, einfach zu gehen und kann auch mit Kindern zurückgelegt werden. Spätestens ab Rigi-Staffel eröffnet sich einem zudem das umliegende Bergpanorama – und damit die Vorfreude auf den Gipfel. Entlang dem Kulmweg und vielen Aussichtpunkten, vorbei an der Bergkapelle Regina Montium, stand ich dann zum zweiten Mal in meinem Leben auf dem Gipfel der Königin der Berge. Heute lag allerdings deutlich weniger Schnee 😀
Eine Gruppe Teenager hat es dennoch geschafft ein letztes winziges Schneefeldchen zu entdecken und eine Schneeballschlacht zu veranstalten. Schon ulkig wie sich Menschen nach Monaten mit Corona über so einfache Dinge oder Aktivitäten freuen können. Die meisten anderen haben sich aber nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und die Aussicht auf sich wirken lassen Jeden Gipfel kann ich gar nicht aufzählen, dafür gibt’s zum Glück eine Tafel: Churfirsten (2’279 m), Rautispitz (2’283 m), Gross Mythen (1’899 m), Piz Sardona (3’056 m), Tödi (3’614 m), Rossstock (2’461 m), Oberalpstock (3’328 m), Risetenstock (2’290 m), Titlis (3’238 m), Finsteraarhorn (4’273 m), Schreckhorn (4’078 m), Mönch (4’099 m), Eiger (3’970 m), Jungfrau (4’158 m), Brienzer Rothorn (2’350 m), Schrattenfluh (2’092 m),…
Zurück geht’s prinzipiell den gleichen Weg wie man hochgekommen ist. Wer etwas mehr Zeit hat, kann hier aber eine schöne Rundtour über die Grillhütte und Rigi Rotstock zurück nach Küssnacht machen. Insbesondere für Leute, die am Strandbad Seeburg das Auto abgestellt haben und schneller unterwegs sind als die Angaben am Wegweiser, könnte sich dies lohnen. Und wer springt zur Belohnung nicht gern ins kühle Nass 😉 ? Wer möchte kann auch nach Arth oder Goldau absteigen und dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückfinden – Möglichkeiten wieder hinabzukommen gibt es folglich genug. Alle anderen geniessen einfach ohne Eile die Aussicht. Ich persönlich habe kurz vor Küssnacht die Rückroute etwas abgekürzt und bin ohne Umweg über die Gesslerburg zurück ins Zentrum. Eine Genusspause mit Blick zum Pilatus (2’128 m) musste stattdessen sein.
Rundtour | |
Strecke | 18.7 km |
Dauer | ca. 7 h |
Aufstieg | 1’385 m |
Abstieg | 1’385 m |
Niedrigster Punkt | 432 m |
Höchster Punkt | 1’797 m |
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