Tageswanderung von Erstfeld zur Kröntenhütte*

Ein Aussichtspunkt auf dem Bergweg nach Ammeten

Diese Wanderung beschreibt die erste Etappe einer Zweitagesrundtour von Erstfeld im Kanton Uri zur Kröntenhütte SAC (1’903 m), auf welcher ich übernachtet habe, und über die Leutschachhütte (2’209 m) zurück. Eigentlich wird sie als Drei-Tagestour empfohlen mit einer zusätzlichen Übernachtung in der Leutschachhütte oder Sunniggrathütte (1’978 m); andernfalls sind es zwei anspruchsvolle Tage.

Auch wenn die Kamera die Perspektive verzerrt – zwischen Bodenberg und Geissfad

Ausgangspunkt ist der Bahnhof Erstfeld (471 m). Es gibt die Möglichkeit auf dem Park+Ride-Parkplatz für CHF 5 pro Tag sein Auto stehen zu lassen; man kann dieses Ticket sogar im Vorfeld bereits online buchen. Vom Parkplatz folgt man der Schlossbergstrasse Richtung Westen. Nach der Überquerung der Reuss geht es links herum und anschliessend erneut links in den Talweg; Der Wegweiser an der Brücke gibt eine Gehzeit von 4h 45min an. Ich bin ursprünglich erst einen Abzweig danach, in die Strasse Spätach, abgebogen; die Idee war dem direkten Wanderweg zu folgen. Da dieser aber immer noch gesperrt und unklar ist ob er jemals wieder geöffnet wird, kann man sich diesen Gang sparen.

Auf dem rot-weiss markierten Bergweg hinterm Geissfad mit Blick auf die Sunnigen Stöck

Den Talweg geht es dann immer der Nase nach auf der Strasse entlang. Am Ende ist die Strasse für Fahrzeuge gesperrt und ein Hinweisschild der Kröntenhütte zeigt an rechts dem Weg bergauf zu folgen. Hinter Flüe biegt nach rechts ein rot-weisser Bergweg, beschriftet mit Ammeten, ab. Diesem bin ich gefolgt. Er führt durch den Wald nach Hell und von dort zurück nach Sagerberg (785 m). Dabei bieten sich immer wieder schöne Aussichtspunkte hinter ins Tal und auf die Reuss. Wer auf diesen Umweg verzichten möchte, kann einfach auf der Asphaltstrasse bleiben, die über Plattenberg und Schopfen in direkter Linie nach Sagerberg führt.

Dieser kleine Geselle kommt aufgrund seines unerwarteten Auftritts einen Fotoplatz in diesem Beitrag

Von Sagerberg aus führt der Wanderweg Richtung Südwesten vorbei an den Vorderen Talbergen und Restiberg (871 m). Letzterer ist innerhalb von 20 Minuten erreicht, zur Hütte sind es noch 3h 40min. Wanderer und Touristen können sogar ein Alpentaxi (+41 79 413 91 15) buchen, ich konnte allerdings nicht herausfinden bis wohin es fährt. Weiter auf der Schotterstrasse geht es zum Bodenberg (994 m). Umgeben ist man mittlerweile von satten Wiesen mit Blick auf das Massiv der Sunnigen Stöck, deren östlichster Gipfel der Hoch Geissberg (2’395 m) darstellt. Von hier folgte ich weiter dem Wegweiser zur Kröntenhütte via Geissfad (1’335 m), welcher nach etwa 70 Minuten erreicht sein sollte. Aufgepasst, vielleicht findet sich am Wegesrand ein Frosch – ein Tier, was ich hier beim besten Willen nicht erwartet hätte. Der Weg führt zwischen Sulzplatten, Hutzi, Unter Geissfad und Ober Gassfad vorbei und biegt schliesslich nach Süden. Rechterhand liegt der Fulensee, ein Weg führt an ihm entlang. Dafür der Beschilderung Uf den Gründen / Wilerli/ Brüsti folgen. Die Kröntenhütte ist nun nicht mehr weit entfernt; man passiert nur noch den „hauseigenen“ Klettergarten. Kurz vorher steht nochmals ein Wegweiser ohne Zeitangaben der auf gefühlte zig Wegvarianten für den morgigen Tag aufmerksam macht, ähnlich dem Wegweiser direkt an der Hütte selbst. Die Hütte liegt übrigens sehr schön, und da sich viele Wanderwege hier kreuzen ist sie auch beliebt.

Im Klettergarten sind Ein- und Mehrseillängenrouten eingerichtet

Bevor ich eincheckte wollte ich jedoch noch zum Hausberg, dem Oberseemänndli (2’229 m); es war immerhin erst am mit 14 Uhr früher Nachmittag. Wer noch Zeit und Energie hat, dem sei dies wirklich empfohlen es lohnt sich. Völlig planlos stand ich allerdings erst einmal auf der Terrasse und  versuchte herauszufinden wo es hingeht, denn der Gipfel selbst ist nicht ausgeschrieben. Entweder man folgt unterhalb der Terrasse dem Trampelpfad oder man folgt  dem Wegweiser zum Graw Stock und somit den blau-weissen Markierungen und Beschriftungen, welche die Route zuverlässig anzeigen. Obwohl blau markiert liegt der Schwierigkeitsgrad bei einem gemütlichen T3. Nach circa einer Stunde Gehzeit ab der Kröntenhütte teilt sich dann der Weg. Richtung Norden geht es zum Grasberg Oberseemänndli (rot), nach Südwesten zum Krönten (3’108 m, blau). Maximal 15 Minuten später steht man dann auf dem Gipfel – oder sitzt auf der hübschen Aussichtsbank. Vom Oberseemänndli blickt man unter anderem auf Vorder Schloss (2’928 m), Älplistock (2’700 m), Mutteristock (2’289 m), Bächistock (2’903 m), Rotstock (2’712 m), Krönten (3’104 m) oder Gross Spannort (3’188 m). Da ist sicherlich der ein oder andere Gipfel darunter, dem ich zukünftig einen Besuch abstatten kann!

Auf etwas mehr als 2’200 Metern lässt sich die Aussicht hervorragend geniesen

Zurück zur Kröntenhütte geht es auf dem gleichen Weg wie hinzugs. Wem noch Zeit bleibt kann den Tag am Obersee ausklingen lassen, der südlich der Hütte liegt und an dem man quasi dran vorbeikommt. Ein kurzes (Sonnen-)Bad kommt da bei schönem Wetter sicher nicht ungelegen. Oder man gönnt sich auf der Hütte einfach schonmal einen Aperó 🙂

Streckentour
Strecke12.8 km
Dauerca. 6 h
Aufstieg2’060 m
Abstieg625 m
Niedrigster Punkt471 m
Höchster Punkt2’228 m
GPXDownload
Eckdaten der Tour
Die Kröntenhütte des Schweizer Alpin Clubs

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