Via Alta Vallemaggia – Rifugio Alpe Masnee zur Alpe Spluga Hütte*

Der zweite See hinter dem Passo dei Due Laghi

Vom Rifugio Alpe Masnee (2’063 m) führt die dritte Etappe der Via Alta Vallemaggia zur Berghütte Alpe Spluga (1’838 m). Obwohl von offizieller Seite des Ascona-Locarno Tourismus der Track mit circa 5.75 h Gehzeit angegeben, ist vor Ort 7 h Gehzeit ausgewiesen.

Oberhalb des Rifugio Alpe Masnee gibt es Handyempfang

Heute klingelte um 6 Uhr mein Wecker denn um 7 Uhr wollte ich nach den Erfahrungen des gestrigen Tages los. Bisher habe ich alle Zeitangaben gnadenlos überschritten gehabt und so plagte mich die Angst erst in der Dämmerung  bei der Spluga Hütte anzukommen. Bevor ich losmarschiert bin, gab es im Rifugio Masnee aber noch eine Sache zu erledigen, nämlich das Gas abzudrehen. Oberhalb der Hütten gab es zudem auch wieder Handyempfang und so verbrachte ich die ersten 20 Minuten nach Aufbruch doch damit Freunden und Familie kundzutun, dass alles in Ordnung ist.

Die unbekannte Alp circa eine Stunde Gehzeit vom Rifugio Alpe Masnee entfernt

Richtung Südwesten, östlich am Pizzo Costisc (2’244 m) und westlich des Lago del Starlarèsc da Scimarmòta vorbei bis zu einer verlassenen Alm ist der Bergweg rot-weiss markiert und einfach zu begehen; man benötigt circa eine Stunde dorthin. So kam es, dass ich mich fragte ob man wirklich 7 h für 10 Kilometer brauchen würde und ich es nicht doch gemütlicher angehen lassen könnte. Immerhin sind 1.5 km/h wirklich keine Rekordgeschwindigkeiten.

Das Licht- und Schattenspiel zaubert eine fantastische Amtosphäre mit einzigartigen Ausblicken

Ab der Alm führt ein Abzweig nach Brione, ansonsten ging es blau markiert weiter. Der Alpinweg sollte mich bis zur Splugahütte auch begleiten. Allerdings blieb mir eine ähnliche Erfahrung wie  bei der zweiten Etappe erspart. Es  wartete zwar ein Stück Blockkletterei auf mich, welches ich jedoch besser bewältigen konnte als bei der zweiten Etappe. Wirklich ausgesetzte Stellen gab es nicht, auch wenn die Abstieg über Blöcke und Geröllfelder führten. Die abwechslungsreiche Landschaft zog mich jedoch komplett während dieser Etappe in ihren Bann. Entlang des Pizzo Dromegio (2’232 m) habe ich es genossen wirklich stundenlang alleine unterwegs zu sein ohne jemanden in hör- oder sichtweite zu haben; was aber auch bedeutet, dass Hilfe weit weg ist und man sich nicht auf andere Menschen verlassen kann.

Alpe Quasca liegt wie die anderen Unterkünfte sehr idyllisch

Der Weg führt schliesslich zwischen dem Pizzo Verde (1’956 m) im Südenwesten und dem Poncione Piancascia im Nordosten (2’360 m) hindurch. Rechts des Weges kommt der Waldrand zum Vorschein und noch einiger Zeit erreichte ich Alpe Quasca. Zwei Männer waren gerade dabei das Gras zu schneiden; leider konnte ich nicht herausfinden ob hier auch Touristen übernachten können. Auf jeden Fall gibt es einen Trinkbrunnen, aber da später noch zwei Wasserfälle auf mich warteten war die Wasserversorgung auch ohne Brunnen gesichert. Ab hier Weg war im Grossen und Ganzen wieder bequem zu gehen. Jedoch war der Boden und der Fels hin und wieder feucht, was ein vorsichtiges und umsichtiges Wandern erforderlich macht.

Der erste See vor dem Passo dei Due Laghi

Von der Alp führt auch ein Weg ins Tal Richtung Giumaglio (2h 50min) ansonsten geht es weiter in westliche Richtung zum Passo dei Due Laghi. Der Übergang liegt zwischen dem Pizzo Muretto (2’257 m) im Nordosten und dem Pizzo Coca (2’222 m) im Südwesten und verbindet die Zwillingstäler Valle di Coglio und di Giumaglio. Auf beiden Seiten des Passes liegt zudem jeweils ein See. Der erste See auf meinem Weg hatte mich allerdings etwas enttäuscht, auch wenn ich an ihm meine erste Rast eingelegt habe. Dafür begeisterte mich der zweite See deutlich mehr, denn er glänzte so schön in der Sonne, im Hintergrund erhoben sich die schneebedeckten Gipfel und sogar zwei Murmeltiere schauten zwischen den Felsen hervor. Ein wunderschöner und einladender Ort, an dem es sich wunderbar verweilen lässt.

Rechts ist die Alp Spluga zu sehen

Auf dem Rifugio Alpe Spluga erwartete mich nach diesem einsamen Tag eine unangenehme Überraschung. Ausgerechnet an diesem Wochenende hatte die Ortsgemeinde, die sich um die Selbstversorgerhütte kümmert, beschlossen, Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchzuführen. Und so wurde aus der einsamen und abgeschiedenen Hüttenübernachtung eine Grossparty mit Einflug per Privathelikopter inklusive Hunden. Gefühlt platzte die Alp aus allen Nähten und Ruhe suchte ich vergeblich. Stattdessen gab es Strom, eine warme Dusche, welche im Übernachtungspreis inkludiert ist, eine tiptop ausgestattete Küche und sehr komfortable Betten. Zudem natürlich auch Getränke (Bier, Wein, Coca-Cola, Mineralwasser, Milch) und Essen (Nudeln, Reis, Tomatensosse, Bouillon). Eine Übernachtung kostet CHF 25, dazu kommen CHF 5 für die Benutzung von Holz und/ oder Gas.

Streckentour
Strecke10.3 km
Dauerca. 5.75 h
Aufstieg990 m
Abstieg1’220 m
Niedrigster Punkt1’649 m
Höchster Punkt2’137 m
GPXLink
Eckdaten der Tour
Der Partylieferdienst musste einige Male hin- und herfliegen

Via Alta Vallemaggia – Alpe Nimi Hütte zum Rifugio Alpe Masnee*

Abschied von der Ziegenalm Alpe Nimi

Die zweite Etappe der Via Alta Vallemaggia startet von der Alpe Nimi Hütte (1’718 m), auch als Capanna Alpe Nimi bezeichnet, und führt zum Rifugio Alpe Masnee (2’063 m). Die Etappe ist offiziell mit 3.5 h ausgewiesen, weshalb viele Leute diesen Tag mit der Folgeetappe zur Berghütte Alpe Spluga (1’838 m) zusammenlegen. Allerdings ist der dritte Routenabschnitt vor Ort mit 8 h Gehzeit markiert und mir hat sich unterwegs nicht erschlossen ob die Alpe Cuasca als Zwischenziel angesteuert werden kann. Zudem habe ich ganze 5 h für diese Tour gebraucht – rumgetrödelt habe ich dabei nur am Anfang des Tages.

Blickrichtung Westen nach Maggia vom Passo di Nimi

Die Nacht war trotz dem Glöckchenklingeln der Ziegen sehr erholsam und es gab zum Frühstück neben Brot und Konfitüre selbstgemachten Ziegenjoghurt. Die Atmosphäre ist auf der Alm sehr familiär und dementsprechend herzlich der Abschied. Man zahlt bar vor Ort, für die Übernachtung inklusive Halbpension ohne Getränke sind CHF 85 einzuplanen. Nach etwa einer Stunde langsamen Aufstieg zum Passo di Nimi sind es laut Beschilderung noch 2h 15min zum Rifugio Alpe Masnee. Das Wetter verschlechterte sich kontinuierlich und der aufgezogene Nebel trübte die Wanderfreude doch erheblich.  Nun wurde der blau-weisse Weg auch seiner Bezeichnung alpin gerecht: es erwartete mich fröhliche Blocksteinkletterei über gefühlte Stunden der Schwierigkeit T5-.

Blickrichtung Osten nach Lavertezzo vom Passo di Nimi

Doch folgt Richtung Norden erst einmal noch der weitere Aufstieg zur Cima di Nimi (2’191 m). Über sanfte Grashänge und einfaches Gehgelände ist der Gipfel schnell erreicht. Bei gutem Wetter bietet sich ein wunderschöner Blick ins Valle Maggia und natürlich zu den benachbarten Gipfeln wie die Cima Böis (2’259 m) und den Pizzo d’Orgnana (2’219 m). Nach circa 2 h Gehzeit gilt es entlang des schmalen Grats beziehungsweise auf diesem weiterzukommen und hier beginnt nun die Kletterei. Teilweise sehr ausgesetzt, aber es gab immer genug Griffe und Tritte für Hände und Füsse. Mich persönlich kostet Blockkletterei unfassbar viel Zeit, auch wenn ich keine Angst habe. Ich bewundere dann immer andere Wanderer, die leichtfüssig wie Steinböcke oder Gämse über die Felsen tänzeln. Ein Teil des Weges ist bei dieser Kletterei übrigens mit Ketten und Stahlbügeln entschärft, aber Novizen in den Bergen sollten Abstand von dieser Tour nehmen.

Kraxelei über den Grat. Aussicht gabs zur Belohnung leider nicht

Dies ist die anspruchsvollste Passage der heutigen Etappe gewesen und nach einem kurzem Abstieg kann noch der Madom da Sgióf (2’265 m) erstiegen werden. Ich denke dieser Abstecher lohnt sich, auch wenn bei meinem Besuch alles von Wolken verhangen war. Denn neben dem Verzasca-Tal eröffnet sich der Blick ins Valle del Salto und auch der Poncione d’Alnasca (2’301 m) beeindruckt mit seiner charakteristischen haiflossenähnlichen Form. Der Wegweiser zeigt für die folgenden Destinationen diese Zeiten an: Passo Deva 25 Minuten, Capanna Starlarèsc 45 Minuten und Rifugio Alpe Masnee 70 Minuten. Die Selbstversorgerhütte Capanna Starlarèsc liegt wunderschön direkt am Lago del Starlarèsc da Sgióf. Da die Etappe nicht tagesfüllend ist, ist hier eine tolle Möglichkeit eine Badepause einzulegen und es sich gut gehen zu lassen. Bei blauem Himmel und Sonne muss dies ein traumhafter Ort sein. Man erreicht sie indem man vom Gipfel den Abstieg in östliche Richtung wählt oder folgt der Via Alta Maggia über den Passo Deva (2’030 m), einem breiten Sattel zwischen Maggia und Brione, in nördliche Richtung. Hier bietet sich dann die Möglichkeit nach Westen ins Tal abzusteigen – oder eben nach Osten zum Lago del Starlarèsc da Sgióf. Nicht mehr weit ist es dann zum eigentlichen Ziel, dem Rifugio Alpe Masnee.

Der Lago del Starlarèsc da Sgióf mit der Selbstversorgerhütte Capanna Starlarèsc

Das Rifugio erinnert mich total an Machu Picchu, alles ist aus Steinfragmenten gebaut. Ursprünglich verfallene Ställe sieht es heute einfach unglaublich toll aus. Dazu gibt es sogar Strom, eine heisse Dusche, eine Küche und bequeme Betten. Das kleine Areal besteht aus mehreren Hütten und ist im Selbstversorgungsbetrieb geöffnet. Wobei Selbstversorgung zu tief gegriffen ist. Nehmen den bereits genannten Annehmlichkeiten gibt es diverse Getränke (Bier, Wein, Coca-Cola, Citro, Mineralwasser) und Essen (Spaghetti, Tomatensosse, Thunfisch) zum Selbstkostenpreis zu erwerben. Berechnet wird, was man verbraucht, alles basiert auf Vertrauen. Der Konsum wird im Hüttenbuch vermerkt und gezahlt wird entweder passend in bar mittels einem vorhandenem Briefumschlag, der im Tresor hinterlegt wird, oder nach Reiserückkehr bequem via Einzahlungsschein und Online-Banking. Ich war begeistert, dass dieses System heute tatsächlich funktioniert. Eine Übernachtung kostet CHF 25 und muss vorher reserviert werden.

Im Abenddämmerlicht gibt der Nebel die Sicht auf das Umland frei

Bei gutem Wetter lohnt es sich übrigens die Badesachen eingepackt zu haben. Denn etwa 150 Höhenmeter unterhalb des Rifugios befindet sich in westlicher Richtung der Laghetto Pianca. Mit einem Glas Wein lässt es sich hier bestimmt auch prima der Abend ausklingen lassen – mir blieb tagsüber bei dichtem Nebel und Regen der Blick auf den See allerdings verwehrt. Und nach dem Abendessen hinabzulaufen hatte ich zugegebenermassen keine Lust mehr…

Streckentour
Strecke4.7 km
Dauerca. 3.5 h
Aufstieg720 m
Abstieg370 m
Niedrigster Punkt1’721 m
Höchster Punkt2’245 m
GPXLink
Eckdaten der Tour
Rifugio Alpe Masnee im Abendlicht

Via Alta Vallemaggia – Cimetta zur Alpe Nimi Hütte*

Das Valle Maggia gilt als eines der schönsten Täler der Schweiz

Die Via Alta Vallemaggia2009 eröffnet und zwischen dem Maggiatal und Verzasca gelegen. Das Auto durfte diesmal Zuhause bleiben, denn ich wusste nicht wo ich es sinnvollerweise hätte abstellen können. Stattdessen fuhr die Bahn komfortabel nach Locarno und brachte mich zu meinem erster Besuch im Tessin. Locarno liegt am Lago Maggiore und mit dem Alpen im Hintergrund kann ich problemlos nachvollziehen warum so viele Menschen hier gerne Urlaub machen.

Das Panorama von der Cimetta aus gesehen: der Lago Maggiore im Vordergrund, rechts die Bergstation

Meine grösste Herausforderung bestand nun jedoch darin vom Bahnhof zur Cimetta (1’671 m) zu gelangen, dem Startpunkt meine Tour. Dafür wendet man sich vom Bahnhof aus nach links und läuft an der Hauptstrasse einige Meter nach Süden zur Seilbahn Locarno Funicolare. Für CHF 4.80 erwirbt man ein Ticket nach Orselina, akzeptiert wird nur Barzahlung oder Reka-Checks. Dort angekommen muss man umsteigen und ein neues Ticket lösen. An der Seil- und Sesselbahn Orselina – Cardada – Cimetta kann die Fahrt auf den Gipfel der Cimetta für CHF 30 durchgelöst werden; GA- und Halbtax-Besitzer erhalten 50% Rabatt. Die Aussicht während der Seilbahnfahrt nach Cardada ist wirklich hübsch anzuschauen. Ein bisschen Sehnsucht kam sogar in mir hoch mit einem Segelboot über den Lago Maggiore in der Sonne zu gleiten. Noch einmal muss man nun umsteigen und der Sessellift ist etwas versteckt; zumindest ich habe den Weg dorthin nicht auf Anhieb gefunden (was aber nichts heissen mag). Von der Bergstation beziehungsweise dem Aussichtspunkt mit dem Bergrestaurant Capanna Cardada hält man sich rechts und folgt dem breiten Weg etwa 5 Minuten lang. Dann taucht der Sessellift vor einem auf, der mich endlich zum Ziel brachte. 1’500 Höhenmeter sind mir so erspart geblieben, um 10 Uhr konnte es endlich zur Ziegenalm Nimi losgehen. Nur ich hatte leider Pech und während der Lago Maggiore in der Sonne glitzerte erwartete mich zum Start auf dem Gipfel der Cimetta eiskalter Wind und Regen.

Auf dem Gipfel des Cima della Trosa. Im Hintergrund unter anderen der Monte Tamaro (1’962 m) und Monte Lema (1’620 m)

Von der Cimetta geht es zuerst auf dem rot-weissen Bergweg zur Cima della Trosa (1’869 m). Hinter der Bergstation führt der Weg in nördliche beziehungsweise nordöstliche Richtung bergab, ich musste ihn etwas suchen, da ich den Hang eher für eine Halde gehalten hatte. Wer am Capanna Ristorante Cimetta steht, ist für den Abzweig bereits zu wie gelaufen. Etwa nach 10 Minuten Gehzeit erreicht man Bassa di Cardada (1’613 m). Auf dem Wegweiser ist auch Capanna Nimi, das Ziel des heutigen Tages, ausgezeichnet wenn auch ohne Zeitangabe.  Mittlerweile scheint auch wieder die Sonne und nach insgesamt einer Stunde seit Aufbruch von der Cimetta stehe ich auf dem Gipfel Cima della Trosa. Da man von der Seilbahn recht schnell und einfach dorthin gelangt und kurz unterhalb des Gipfels eine Grillstelle lockt, sind bei gutem Wetter einige andere Gäste zu erwarten – und die Aussicht spricht für sich. In der Ferne in westlicher Richtung sind einige der ganz Grossen zu sehen: Monte Rosa (4’554 m), Pizo Dufour (4’634 m), Allalinhorn (4’027 m), Täschhorn (4’491 m) und Altschhorn (4’195 m).

Die Schafe auf dem Grat zum Madone

Ab hier beginnt weiter dann der Alpinweg, welcher mit blauen Punkten markiert ist. Blaue Pfeile wiederum markieren den Abstieg nach Norden, ich hatte sie erst übersehen. Über einen angenehmen Bergweg geht es innerhalb von 1h 15min zum Madone (2’051 m). Etwas verwirrend sind die sich immer wieder abwechselnden Berg- und Alpinwege. Wer auf den Madone aufsteigen möchte, kann am Wegweiser kurz unterhalb des Gipfels den rot-weissen Bergweg verlassen und dem blauen Schild ohne Beschriftung auf einem unmarkierten Trampelpfad folgen. Vorbei an einigen irritierten Schafen, die jedoch beim besten Willen nicht einsehen Platz zu machen, läuft man am Grat entlang. Oder man folgt dem Bergweg weiter und nimmt den rot markierten Pfad, der mir nur als Abstiegsroute gedient hat. Der Madone ist wie der Cimi della Trosa mit einem Gipfelkreuz ausgestattet und lädt zu einer längeren Pause ein. Es folgt der erneute Abstieg. Bei so viel hoch und runter braucht es etwas Motivation, denn normalerweise bin ich es gewohnt dass nach dem ersten (und einzigen) Gipfelpanorama des Tages die Tour sich gedanklich dem Ende nähert. Hier nicht, denn nun wartet der Pizzo di Corbella (2’066 m) auf mich.

Die Aussicht Bickrichtung Osten vom Pizzo di Corbella

Auf circa 1’900 m muss jedoch eine Entscheidung getroffen werden: Entweder man folgt blau weiter der Via Alta Vallemaggia, häufig als VAMA abgekürzt, oder man verzichtet auf etliche Höhenmeter und folgt weiter rot dem Bergweg. Beide Varianten führen zur Ziegenfarm, der Bergweg ist allerdings kürzer. Ich habe mich für den Alpinweg entschieden und bin den Pizzo di Corbella hinaufgelaufen. Ich war bis dahin überrascht wie untypisch ich diesen Alpenweg bisher empfunden habe. Sehr schön, relativ unschwierig und von den fehlenden Bäumen abgesehen hatte ich kaum das Gfühl wirklich in den Alpen unterwegs zu sein. Das sollte sich jedoch am nächsten Tag schlagartig ändern und einen ersten Vorgeschmack erhielt ich nun. Immer weiter auf den blau markierten Weg geht es erneut hinab und über einige Platten wieder hoch Richtung Pizzo d’Orgnana (2’210 m). An diesem läuft man südich vorbei bevor der Weg sich anschliessend nach Nordwesten weiterschlängelt. Das Vorwärtskommen ist im Vergleich zu Beginn der Tour deutlich mühsamer, das Gelände anspruchsvoller. Ich musste mich teilweise doch recht konzentrieren wo ich meinen Fuss hinsetze.

Über Grate, Platten und steile Hänge führt der hervorragend blau markierte Alpinwanderweg

In der Ferne konnte ich beobachten wie es regnet – und natürlich zog kurze Zeit später die Regenfront auch über meinen Kopf hinweg. Also Regensachen an und über das rutschige Gras wieder absteigen. Nach einiger Zeit erreichte ich eine Weggabelung, dem Passo di Nimi. Links hinab geht es zur Alp Nimi, weiter geradeaus erhebt sich der Cima di Nimi (2’191 m) über den die nächste Etappe führt. Also westwärts den 30-minütigen Abstieg zum Schlafplatz wählend kam auch wieder die Sonne raus. Der Weg zur Cimetta zurück soll von hier aus übrigens 6h dauern – realistischer als die angegebenen 5h 30min für den ganzen Weg vom Ascona-Locarno Tourismus. Der Abstieg ist gefühlt recht lang und steil, bei Nässe muss man aufpassen nicht auszurutschen. Auf der Ziegenalm erwartet einen jedoch ein absolutes Highlight: ein fantastischer Aperó. Dieser besteht aus Käsekuchen, Brot, eingelegtem Gemüse, Schinken, Salami und Käse. Alles selbst hergestellt und frisch. Unglaublich lecker. Wir Gäste mussten uns sehr bemühen noch etwas Platz im Magen zu lassen für das eigentliche Abendessen, welches für alle vegetarischer Natur war. Und so klang der Abend dann auch in einer entspannt, lockeren Atmosphäre aus.

Streckentour
Strecke10.3 km
Dauerca. 5.5 h
Aufstieg1’170 m
Abstieg1’090 m
Niedrigster Punkt1’608 m
Höchster Punkt2’167 m
GPXLink
Eckdaten der Tour
Die Ziegenalm Nimi liegt dem Wanderer zu Füssen

Zum Sigriswiler Rothorn

Blick zum Thunersee während des Aufstiegs oberhalb von Bodmi

Heute geht es zum Sigriswiler Rothorn (2’051 m), dieser Gipfel stand schon seit längerem auf meiner Merkliste. Startpunk ist Schwanden (1’077 m), Bushaltestelle Säge. Hier gibt es auch einige wenige kostenfreie Parkplätze, weiter an der Hauptstrasse gibt es allerdings keine öffentlichen Stellflächen. Dafür habe ich die Sternwarte Planetarium Sirius entdeckt, welche jeden Freitag ab 18 Uhr seine Türen öffnet. In meinen Augen wäre dies der perfekte Abschluss der Wanderung gewesen – abends noch einen Blick in den Sternenhimmel zu werfen. Nungut, es war Samstag…

Der Blick über die Schulter auf dem Weg zum Aussichtsgipfel Spitzi Flue

Der Wegweiser Schwanden Sagi gibt eine Aufstiegszeit von 3h 30min zum Rothorn an. Eine überschaubare Zeit mit der Möglichkeit lange auf dem Gipfel bleiben zu können. Doch zuvor führt die Route auf einer Strasse östlich nach Stampf (1’265 m), welches ich nach 30 Minuten erreicht habe. Der Blick zurück zeigt den Thunersee und im Hintergrund unter anderem den Niesen (2’362 m) – das macht Lust auf mehr! Weiter geht es nach Bodmi (1’422 m) und 30 Minuten später bin ich am Wegweiser Berglichäle (1’720 m) angekommen. Von hier aus besteht die Möglichkeit in 1.5 Stunden direkt zum Rothorn aufzustiegen oder einen kleinen Umweg über Unterbergli zu nehmen.

Die Platte des Spitzi Flue ist ohne Equipment zu steil

Ich hatte noch etwas anderes vor, ich wollte einen Abstecher zum Aussichtsgipfel Spitzi Flue (1’658 m) unternehmen. Die Richtung Wilerallmi stimmt erst einmal und so bin ich über Stein, Matsch und Kuhfladen abgestiegen. Es dauert ein bisschen, dann erreicht man einen Kreuzungspunkt wo ein Wegweiser nach Unterbergi, Oberbergli und Rothorn zeigt. Diesem Weg folgt man hinauf bis sich vor einem eine schöne Wiese öffnet. Ein Schild weist darauf hin, dass Wildcampen keine gute Idee ist: nachts weidet neben den üblichen Kühen auch ein Stier hier. Nachfragen und um Erlaubnis bitten sein Zelt aufzuschlagen sei deshalb dringend empfohlen. Klingt nachvollziehbar. Nach links führt dann ein Trampelpfad, der zum Spitzi Flue führt. Ich war schon sehr gespannt auf den kleinen Gipfel und hatte die Hoffnung dort allein ein zu dürfen. Die Hoffnung zerschlug sich jedoch schnell, denn andere Menschen hatten die gleiche Idee und scheiterten doch genauso wie ich an diesem kleinen Gipfel. Der Grund: der Gipfel kann nicht wandernd erreicht werden. Hätte ich mich vorher besser informiert wäre mir das auch bekannt gewesen, aber auf der Karte alleine war es mir nicht ersichtlich. Eine wunderschöne Platte führt hinauf, die mit diversen Bohrhaken abgesichert ist. Kletterschuhe, Seil, Klettergurt, Exen und Seilpartner im Gepäck ermöglichen einen fantastischen Blick auf den Thunersee aus einer einzigartigen Perspektive. So musste ich leider unten bleiben beziehungsweise mich damit begnügen nur bis zum Grat rechts vom Gipfel hinaufzuklettern. Diesen kommt man ohne Seil hinauf und noch wichtiger auch wieder heil hinab und wird dafür mit einem tollen Blick auf das Mittelland belohnt.

Von der Hütte zum Gipfel (Mitte) sind auch andere Wanderer unterwegs

Zurück über die schöne Wiese ohne Stier bin ich nach kurzer Zeit bei der Alp Underbärgli (1’676 m) angekommen. Hier wird selbst hergestellter Käse verkauft und diverse Getränke. Ein schöner Rastplatz auf dem Weg zum Rothorn, der zum Verweilen einlädt und wo Picknicken ausdrücklich erlaubt ist. Nach einer Rast musste ich mich zunächst als Spurensucher probieren. Obwohl der Wegweiser die Richtung zum Rothorn (1h 20min) angibt, habe ich den Pfad verloren und erst ein gutes Stück später am Waldrand oberhalb wiedergefunden. Also von der Alp südöstlich halten und dann klappt es. Danach ist die Orientierung wieder einfach und der rot-weiss markierte Weg schlängelt sich gemütlich nach Oberbergli (1’818 m). Zwischen leichtem Karstgelände taucht irgendwann eine einsame Hütte mit Grillplatz auf. Ob sie rein privat ist, konnte ich allerdings nicht herausfinden.

Vom Rothorn mit Aussicht nach Norden

Wer aber nicht nur auf die Landschaft um sich herum achtet stellt fest, dass der Untergrund irgendwann sandig wird – ich hatte ein bisschen das Gefühl am Strand zwischen Dünen unterwegs zu sein. Schliesslich geht es dann aber steil bergauf und mittendrin habe ich mich daran erinnert, dass ich im Winter mit Schneeschuhen bereits hier gewesen sein musste: die Umgebung und er Aufstieg durch den Karst erschien mir unglaublich vertraut und ich habe damals auf Höhe der Hütte einen Hirsch gesehen. Damals habe ich ganz schön geschnauft und alles war unter einer unberührten Schneedecke versteckt. Kurz: Man kann die Route auch im Winter gehen. Auf 1’970 m steht erneut ein Wegweiser. Obwohl der Aufstieg auf das Rothorn rot-weiss markiert ist, gehört auch ein bisschen Kletterei dazu. Kein Vergleich zum Winter, wo ich wirklich mit vollem Körpereinsatz unterwegs war und mich gefragt hatte ob das klug sei was ich hier mache, aber eben auch kein Aufstieg wo man die Hände in den Hosentaschen lassen kann.

Gipfelblick Richtung Süden

Oben waren dann auch einige Gruppen anzutreffen, die wie ich das gute Wetter trotz des kalten Windes genutzt haben. Neben einem herrlichen Blick auf den Thunersee sind auch einige Grössen der nahen Bergwelt gut zu sehen: Doldenhorn (3’638 m), Blüemlisalphorn (3’658 m), Breithorn (3’778 m) im Süden, Jungfrau (4’158 m), Schreckhorn (4’078 m) und Wetterhorn (3’690 m). Wer ausgezeichnete Augen hat kann am Horizont auch Säntis (2’502 m) und Titlis (3’237 m) entdecken.

Während des Abstiegs vom Schafläger nach Oberi Matte

Angeblich benötigt man vom Wegpunkt auf 1’970 m über den Oberen Rothornzug nach Schafläger / Stäpfi (1’921 m) gerade einmal 20 Minuten. Ich habe vom Gipfel aus 55 Minuten gebraucht und hatte nicht das Gefühl wahnsinnig langsam unterwegs gewesen zu sein – obwohl der Sattel einfach nicht näher kommen wollte. Die Erklärung lieferte indirekt der Wegweiser am Zwischenzielort, der den Rückweg zum Rothorn mit 50 Minuten angibt. Erscheint mir die realistischere Angabe. Nach Schwanden / Säge sind es noch knappe 2 Stunden abzusteigen. Der Abstieg vergeht wie im Fluge: Immer weiter die idyllischen Bergwiesen hinab erreichte ich schliesslich nach 45 Minuten Oberi Matte (1’390 m). Über Underi Matte führt die Route dann wieder nach Stampf und von dort identisch zum Hinweg zum Parkplatz.

Rundtour
Strecke12.1 km
Dauerca. 5.5 h
Aufstieg1’259 m
Abstieg1’259 m
Niedrigster Punkt1’077 m
Höchster Punkt2’051 m
GPXDownload
Eckdaten der Tour
Gipfelkreuz des Sigriswiler Rothorn

7-Gipfel-Tour ab Tannenboden

Der Grosssee, im Rücken liegt das Hotel Seebenalp

Diese Tour von Heidiland Tourismus hat mich schnell begeistert. Sieben Gipfel während einer einzigen Tour zu besuchen und das auch noch in einer akzeptablen Zeit klang fantastisch. Von der Bergstation Maschgenkamm auf 2’020 m beginnt die offizielle Beschilderung mit der Nummer 7 und damit auch die sehr schöne Gratwanderung über insgesamt sieben Gipfel der Flumser Bergwelt. Sie führt über Ziger (2’074 m), Leist (2’222 m), Rainissalts (2’258 m), Mütschüelergulmen (2’315 m), Cuncels (1’937 m), Chli Güslen (1’868 m) und Gross Güslen (1’833 m). Und so ging es dann im September für mich los.

Links die Bergstation Prodkamm mit Blick auf die Churfirsten und ins Ratikon

Ausgangspunkt ist der grosse Parkplatz Tannenboden am Flumserberg. Entweder man parkiert kostenfrei an der Bushaltestelle Tannenboden Dorf, ein Stück oberhalb Richtung Seilbahn oder direkt unterhalb der Seilbahnanlage Flumserberg. Ich bin wie üblich ohne die Unterstützung der Seilbahn aufgebrochen, was die Tour mit 2 Stunden Gehzeit deutlich verlängert hat. Von Tannenboden Dorf (1’350 m) geht es erst einmal die Strasse hoch zur Seilbahnanlage. Wer nochmal auf Toilette muss, hat hier die Gelegenheit dazu. Weiter geht es hinter dem Bauernhof links, aber eigentlich ist es fast egal. Es gibt zig Wege hinauf, solang man der Beschilderung Chrüz als erste Zwischenetappe folgt ist alles gut. Hier gibt es neben dem Bergrestaurant Chrüz auch eine Sommerrodelbahn und einen Kletterturm, dementsprechend viele Gäste sind unterwegs. Vom Restaurant führt der Weg erst einmal in südöstliche Richtung weiter gen Prodalp. An der Abzweigung folgt man dem Wegweiser dann jedoch nach Südwesten zum Prodkamm (2’006 m).

Auf dem Weg zum Maschgenkamm mit dem markanten Spitzmeilen (2’501 m) im Sichtfeld

Der Weg ist leicht und relativ anspruchslos, man kommt also gut voran. Später wird die Beschilderung jedoch immer weniger und eine Vielzahl von Pfaden sorgt dafür dass man leicht vom eigentlichen Weg abkommt. Solange es weiter bergauf geht, ist dies prinzipiell nicht schlimm. Aufpassen muss man jedoch wenn man seinen Weg verloren hat und auf einen der vielen Trails der Mountainbiker stösst. Hier weiterzulaufen ist keine gute Idee – ich spreche aus Erfahrung. Lieber zügig queren  und den Trail nur als Orientierung nutzen. Auch der Prodkamm ist mit einer Seilbahnstation und einem Restaurant ausgestattet sowie einer Funkantenne; alles befindet sich jedoch unterhalb des Gipfels auf 1’934 m. Wer möchte, kann hier noch aufsteigen, ich habe darauf verzichtet. Vom Restaurant Prodkamm umrundet man in 40 Minuten den Gipfel von Osten über Süden nach Westen und passiert den Maschgenkamm (2’007 m) nördlich. Spuren zeigen, dass dieser durchaus regelmässig begangen wird auch wenn kein offizieller Weg hinaufführt. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ein kurzes Stück weiter an einem Wegpunkt namens Maschgenlücke ein Kiosk mit Verpflegung aufwartet, noch, dass sich eine weitere Seilbahnstation und das Panoramarestaurant Maschgenkamm in der Nähe befinden. Was für ein durchkommerzialisierter Ort; im Winter muss die Hölle los sein. Nichts für mich.

Blick Richtung Nordost vom Ziger. Gut zu sehen die Bergstation Maschgenkamm

Dafür beginnt nun die eigentliche Gipfeltour und wie von Geisterhand verschwinden die Massen. Dabei ist der Ziger nur einen Katzensprung vom Maschgenkamm entfernt. Vielleicht schreckt der Gratweg, an einigen Stellen ist es abschüssig und Trittsicherheit ist erforderlich. Dafür stand ich alleine mit einem anderen Wanderer dort oben und konnte die Landschaft um mich herum bestaunen. Wunderschön – wenn nur die ganzen Skilifte nicht wären. Egal wo man hinschaut, überall stehen die Lifte in der Gegend. Perfekt einzusehen ist der Weg bis zum Mütschüelergulmen, dem höchsten Gipfel auf meiner Route. Etwa 30 Minuten brauchte ich vom Ziger zum Kreuzungspunkt Zigerfurgglen, wo mich das letzte Mal ein Pulk an Menschen erwartete. Schnell bin ich schnurrgerade nach Westen wieder aufgestiegen. Der Weg wurde gerade neu gemacht, was ich recht traurig zur Kenntnis genommen habe. Bis zum Erreichen der Maschinen war der einst schöne Bergweg zu einer Autobahn in Bau verkommen. In meinem Augen ein völlig unnötiger Akt der Zerstörung für Nichts. Denn der Leist ist im Winter ebenfalls über eine Seilbahn zu erreichen und im Sommer unschwierig zu begehen – auch wenn hier wie bereits geschildert stimmt, dass man sehr leicht vom offiziellen Weg abkommen und stattdessen einem der vielen (Kuh-)Pfade folgt. Was aber immer noch kein Problem ist, denn der Gipfel ist unmöglich zu verfehlen und das Gelände auf den Kuhpfaden maximal einem T3 entspricht.

Vom Leist kann wunderbar der Weg bis zum Hoch Camatsch eingesehen werden

Vom Leist folgt man dem schönen Wiesenpfad weiter Richtung Südosten, passiert den Spitzmantel und hält sich an einer Weggabelung an den oberen Weg, also rechts. Nach einem kurzen Aufstieg erreichte ich den Aussichtspunkt am Rainissalts. Der Gipfel selbst liegt einige Meter vom markierten Aussichtspunkt entfernt, ist jedoch im Sommer trotzdem unerreichbar. Ausser man möchte über einen Stromzaun klettern und sich mitten in eine grosse Kuhherde stellen. Entlang des Zauns ging es für mich wieder hinab und auf dem Kamm schliesslich erneut hinauf. Diesmal auf den Mütschüelergulmen, Nummer 4 der Gipfeltour. Da es schon spät wurde, war die Pause, die ich hier einlegte, extrem kurz. Der Rückweg nimmt mit 4h 15min viel Zeit in Anspruch; mer als ich ursprünglich eingeplant hatte. Der Abstieg zum Wegpunkt Hoch Camatsch (2’224 m) ist recht steil und obwohl der Gipfel (2’237 m) verlockend aufragt, führt mich mein Weg abwärts Richtung Norden. An einem Bauernhof, der den vorerst tiefsten Punkte markiert, biegt der Weg rechts ab. Es folgt der Aufstieg zum Harfenseeli, am Munzfurgglen, Melchplatz und Hängstfelli vorbei zum Chrüzen (1’905 m). Letzterer ist vom Wegweiser Hoch Camatsch aus nach circa 1.5 h erreicht. Hier treffen einige Wanderwege aufeinander, zum Chli Güssi sind es aber nur noch 30 Minuten. Und so begleitete mich mit etwas Abstand ab hier eine Dreier-Gruppe, deren Gespräch in der sonstigen Stille fast schon störend wirkte.

Auf dem Weg zum Cuncels, Gipfel Nummer 5

Zum Cuncels ist es nun nicht mehr weit, immer auf dem Grat entlang bieten sich zudem tolle Ausblicke. Auch der Blick zurück sollte dabei nicht vergessen werden, denn in den späten Nachmittagsstunden im Spätsommer beziehungsweise Frühherbst ist ein wirklich schönes Farbenspiel zu beobachten. Immer weiter Richtung Norden folgen schliesslich die Chli Güslen und Gross Güslen und damit die letzten Gipfel der Tour. Auf letzterem ist sogar eine Bank, die den perfekten Blick auf den Walensee und die Churfirsten bietet.

Vom letzten der 7 Gipfel, dem Gross Güslen, geht es hinunter zur Seebenalp (rechs)

Nun geht es 35 Minuten nur noch bergab und meine Motivation sank zugegebenermassen parallel dazu enorm. Dabei warten nun der Heusee (1’620 m), der Grosssee und der Schwarzsee auf Gäste. Wer unterwegs mitgezählt hat, sollte laut Heidiland tatsächlich insgesamt 14 Seen auf dieser Tour entdeckt haben. Ich gebe zu, ich habe dies nicht geprüft. Zwischen Schwarzsee und Grosssee liegt das Bergrestaurant und Hotel Seebenalp (1’622 m), in welchem natürlich auch übernachtet werden kann. Zusätzlich bietet sich die Gelegenheit für eine Bootstour und sind wir ehrlich – solange man die Schotterstrasse zur Alp ignoriert ist es ein sehr idyllisches Plätzchen Erde wo man gut verweilen kann. Die Fleissarbeit für die Beine beginnt aber erst jetzt so richtig: stolze 5 Kilometer möchten noch zurückgelegt werden bis Tannenboden Dorf und dafür ist noch eine weitere gute Stunde einzurechnen. Auf der Schotterstrasse geht es zügig voran und an einer grossen Kreuzung gibt es die Möglichkeit nach Osten zum Bergrestaurant Chrüz zu queren um die Seilbahn als Abkürzungzu nutzen. Ansonsten führt der Weg immer weiter nach Nordosten zurück zu der Talstation der verschiedenen Seilbahnen.

Rundtour
Strecke19.3 km
Dauer7.25 h
Aufstieg1’281 m
Abstieg1’281 m
Niedrigster Punkt1’351 m
Höchster Punkt2’316 m
GPXDownload
Eckdaten der Tour
Selbst Asterix und Obelix sind hier schon vorbeigekommen 😉